Review: Mayhem, Dragged Into Sunlight, Inferno

Mayhem - Le Grillen

Bands: Mayhem, Dragged Into Sunlight, Inferno
Datum: 09.10.2017
Ort: Le Grillen, Colmar
Veranstalter: Headbang

Photos

Zeiten:
20:30 – 21:05 Inferno
21:25 – 22:15 Dragged into Sunlight
22:45 – 00:00 Mayhem
 
Am 09. Oktober traten Mayhem im Le Grillen in Colmar auf. Supporter waren Inferno und Dragged into Sunlight.
 
Colmar ist ein kleines, französisches Städtchen nahe der deutschen Grenze (Freiburg nur 50 km), vor allem bekannt für einen „Altar“ (Isenheimer Altar) und einer schönen Altstadt. Allerdings wird diese Idylle immer wieder durch wüste Musik unterbrochen. In einem alten Fabrikgebäude, dass zu einem Veranstaltungsort mit 2 Sälen umgebaut wurde, finden immer wieder Konzertveranstaltungen statt. Marduk, Inquisition, Mgla, Batushka (nur um einige bekannte Bands zu nennen) fanden bereits den Weg ins Le Grillen, diese Hall of Fame des Black Metal wurde aktuell durch die Veteranen Mayhem erweitert. 
 
Der Konzertabend begann um 20:30 mit den Tschechen Inferno. Die Schwarzmetaller haben auch bereits 20 Jahre auf dem Buckel, von den Gründern ist allerdings nur noch Sänger Adramelech übrig. Dem Schlagzeuggebirge von Hellhammer geschuldet, hatten die Männer von Inferno nur wenig Platz auf der kleinen Bühne im großen Saal des Le Grillen. Für Adramelech in seiner langen schwarzen Kutte waren es gerade mal 1 m vom kleinen Schlagzeug der Supporter zu der Bühnenkante, das bedeutet direkter Kontakt zum Publikum. Hätten die Jungs mehr Platz gehabt, sie wären vom Nebel verschluckt worden. Musikalisch überzeugten Inferno 100%tig, die gute halbe Stunde waren einfach zu wenig, wünschenswert wäre hier der Platz des 2ten Supporters mit der längeren Spielzeit gewesen.
 
 
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Den nahm die britische Band Dragged into Sunlight um 21:25 Uhr ein. Hier wurde auf der immer noch kleinen Bühne ein riesiger schmiedeiserner Leuchter plaziert, der die Sicht extrem einschränkte. Allerdings legte die Band auf gute Sichtbarkeit nicht wirklicht Wert, zeigte sie während ihres kompletten Auftritts dem Publikum den Rücken, die (Un-)Sichtbarkeit wurde noch unterstützt von Stroboskoplicht und dem obligatorischen Nebel. Musikalisch sind Dragged into Sunlight  keine leichte Kost, bei dem extrem lauten Intro versteckten sich die Ohrstöpsel  noch tiefer in den Gehörgängen. Ihr Stil ist Black/Death Metal mit doomigen Einflüssen, dazwischen immer wieder gesprochenen Passagen, die wie Reportagemeldungen klingen. Die Musik hätte in einem anderen Rahmen sogar gefallen können, aber bei diesem Auftritt überwogen die nervigen Einflüsse. Es waren sicher nicht allzu viele im Publikum traurig, als sich die Band um 22:15 von der Bühne verabschiedete.
 
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Um 22:45 wurde es Zeit für den Höhepunkt dieses Abends, die Band weswegen die Meisten auch über weitere Strecken angereist waren – Mayhem. Überhaupt wirkte das Publikum sehr heterogen, überzeugte Fans, aber auch Solche, die man nicht unbedingt bei einem Black-Metal-Konzert erwartete.
Bevor Mayhem die Bühne betrat, kam erst einmal die Aufforderung, das Blitzen sein zu lassen und es wurde eine Art „Graben“ durch die Security eingerichtet (das Le Grillen verfügt über keinen Graben).  
Mayhem betrat in bodenlangen Kutten die Bühne, als Letzter Sänger Attila Csihar. Im Gegensatz zu sonstigen Auftritten war er eher dezent geschminkt: viel weiße und schwarze Farbe, etwas Rot und ein kleines Teufelchen auf der Wange, das wars.
 
Musikalisch sind Mayhem mit  „De Mysteriis Dom Sathanas“ unterwegs. Die Studioversion stammt von 1994, 2016 veröffentlichten sie ein Live-Album mit den gleichen Songs. Und genau dieses Album zelebrierten Mayhem komplett in einer schwarzen Messe, hierbei fehlten ebensowenig Kerzen wie der obligatorischen Schädel. Das hört sich jetzt nach einem üblichen „Ritual“ an, war es aber nicht. Obwohl Mayhem diese „Messe“ schon oft gehalten hat, wirkt sie doch nicht heruntergespielt. 
Auch wenn man mit „neutraler“ Einstellung dieses Konzert besuchte, Mayhem und vor allem Attila haben eine Ausstrahlung, der man sich nicht entziehen konnte. Den Kommentaren nach waren alle im Publikum von dieser Band begeistert.
 
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Fazit: Ein sehr guter Headliner, ein Supporter von dem man sich mehr gewünscht hat und dann Dragged into Sunlight, die nicht unbedingt hätten sein müssen. 
 
Ob sich Mayhem auch den Isenheimer Altar angeschaut hat, wird immer ein Geheimnis bleiben
 
 
1.Funeral Fog
2.Freezing Moon
3.Cursed in Eternity
4.Pagan Fears
5.Life Eternal
6. From the Dark Past
7. Buried by Time and Dust
8. De Mysteriis Dom Sathanas

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Bildquellen

  • Mayhem – Le Grillen: Bildrechte bei etRossi