Lost Christmas: Vlad in Tears und Lord of the Lost (Berlin, Fritzclub, 18.12.2014)

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Ein Konzert mit Akkreditierung! Die hatte Erika mir gesorgt, bzw. deren Chefin bei Dark News. Das war der Hammer. Ich habe mich unbändig darüber gefreut, endlich mal aus der ersten Reihe fotografieren zu können. Aus dem „Graben“!

Das war die Reise nach Berlin allemal wert. Da überlegte ich (überlegten wir) nicht lange, nur wegen dem Konzert da hinzufahren.

Beide Gruppen mag ich. LotL hatte ich bereits in Hamburg live gesehen und war überrascht, wie viel härter sie  da waren im Vergleich zur Aufnahme. War es bei  ViT genauso? Die waren mir immer ein bisschen zu „schmalzig“, wenn ich sie vom iPhone hörte. Vorweg: Ja, sie waren es auch.

Wir waren natürlich viel zu früh da und warteten eine halbe Stunde in der mäßigen Kälte. Die Begrüssung durch den Veranstalter war dann sehr freundlich und die Akkreditierung gar kein Problem. Das genau Gegenteil vom Kaiserkeller.

Der Sänger Kris Vlad packte das vorwiegend weibliche Publikum (klar!) vom ersten Moment an. Aber auch beim Rest der Band spürte man das ganze, leider sehr kurze Konzert lang, den Spaß am Spiel und den guten Zusammenhalt. Sie mögen sich gut leiden. Wie eine Familie. Na ja, zwei sind ja schon Brüder ;-).

Das Fotografieren war deutlich schwieriger, als erwartet. Immer wieder erwischte der (automatische) Fokus einen zu dunklen Fleck und die Kamera belichtete zu lange: Alles verwackelt.

Und dann geht dieser wirklich gut aussehende, kleine (sorry!) Italiener Kris ans (E-) Piano und singt ein Solo, dass einem fast die Tränen kommen. Für mich das absolute Highlight. Unbeschreiblich diese Stimme! Mir wurde richtig warm ums Herz.
Und heiß vor Wut darüber, dass etliche Zuschauer ihr lautes Gequatsche nicht unterlassen konnten. Absolut unverständlich, dass man so ignorant sein kann. Da interessiert die Musik gar nicht, nur die Typen. Banausen!!!

Die ViT waren aber „nur“ Supporter und deswegen hörte sie wohl nach ca 50 Minuten schon wieder auf. Schade.

Aber zum Trauern blieb nicht lange Zeit, ich schaffte nicht mal in Ruhe ein Bier zu trinken, da ginge schon wieder los.

Als Mönche verkleidet bauten zwei Crew-Mitglieder zwei Kreuze auf (eines natürlich falsch rum) und was dann folgte war eine Explosion, die deutlich über zwei Stunden dauerte. Alles, aber auch wirklich alles wurde gespielt, auch eines meiner absoluten Lieblingsstücke „La Bomba“. Es war ein pausenloses Vergnügen von einem Stück zum nächsten. Und endlich hatte ich auch die Kamera besser im Griff: Manuelle Zeitvorgabe und Einzelfokus. Damit ging es um einiges besser, ich hatte wieder die Oberhand. Trotzdem blieb die Ausbeute letztendlich überschaubar.

Am Ende zerschlug die Crew die Platten der Bühnendeko, die Einzelteile, vom 3 Zentimeter langen Splitter bis zur fast kompletten Platte wurden dem Publikum übereignet. Mir fiel ein kleines Teil an den Kopf, das habe ich dann e geschenkt.

Aber der Event war noch nicht beendet, draußen gings weiter. Die Vlad-Brüder ließen sich mit den Mädels fotografieren und der Lord persönlich legte auf.

Wir machten uns auf den Fußweg zurück und tranken in der Hotelbar noch zwei Bier. Und wurden dann wohl zum ersten Mal in unserem Leben aus einer Bar gekehrt ;-).