Russkaja (Freiburg, Jazzhaus, 07.04.2018)

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Das Jazzhaus ist immer dann unsere Location,  wenn es um „andere“ Musik geht. So wie bei RUSSKAJA. Turbo Polka. Schnell und eingehend. Macht auf jeden Fall gute Stimmung.

Um 19:30 betraten wir das Jazzhaus und waren nicht wenig überrascht, wie voll es bereits war. Wurde wohl doch um 19 Uhr geöffnet … da sassen wir noch ganz entspannt draussen beim Essen im K. Der zweite richtig warme Tag musste ja ausgenutzt werden.

Das grössstenteils sehr junge Publikum lies ein eher lebhaftes Konzert vermuten. Da machte ich mir etwas Sorgen um das alte Paar ganz vorne an der Bühne. Beide sehr klein und etwas gebrechlich wirkend. Als ich noch überlegte, ob ich sie auf eine mögliche Gefährdung hinweisen sollte, entdeckten sie weit auf der Seite einen Tisch und boten mir sehr liebenswürdig ihren Platz ganz vorne an. Ich bin altmodisch, ich weiss, aber ich liebe den höflichen Umgang. Sowas finde ICH cool.

e und ich schauten uns immer mal etwas kritisch an, zumal im Publikum schwäbische (?) Trinklieder wie „Holladiehi, Holladieho, Holladiehopsassa, sisch halt e so“ angestimmt wurde. Irgendwie erinnerte mich die Stimmung an Ballermann, so wie ich mir das eben vorstellte.

Mit dem ersten Lied zerstreuten sich aber meine Befürchtungen. Das Publikum bewegte sich hauptsächlich in der senkrechten Richtung, kein Stossen oder Pogen. Das war absolut in Ordnung und auch für den Fotografen kein Problem.

Der Musik konnte man sich schlecht entziehen, RUSSKAJA ist eine sehr professionelle Band, da ist jede Pose erprobt und jede Bewegung sitzt. Man weiss sich perfekt zu präsentieren, für den Fotografen ein „Festessen“.

Ein Geburtstagskind und ein Junggesellenabschied kamen auch noch zum Zuge. Was wieder ganz gut zu meinem Ballermann-Gefühl passte 😉

Beim „Psycho Traktor“ kam es dann nach genauer Anweisung von oben zum Circle Pit und damit wurde es auch in der ersten Reihe etwas unruhig. Ein Kind neben mir bekam Angst, aber das Publikum war sehr rücksichtsvoll und passte ziemlich auf. Nichts lief aus dem Ruder, auch einige überraschte ältere Besucher reihten sich nach kurzer Zeit ein.

Uns reichten die Fotos und die Hitze und mann (ich bin halt gross) will ja auch nicht dem zahlendenden Publikum die ganze Zeit die Sicht nehmen, also beschlossen wir ein Bier zu trinken. Aber auch ganz hinten war fast kein Platz, das Jazzhaus war ausverkauft.

Also entschieden wir, die Zeit bis zum Zug mit einem Bier an frischerer Luft (es hatte gefühlte 35 Grad im Jazzhaus) zu geniessen und gingen rüber zum Bahnhof um festzustellen, dass um 21.15 Uhr  am Samstag schon alles zu hatte. Freiburg ist wohl doch noch Provinz. Oder lag das nur am Fussball? Keine Ahnung.