MGŁA + AOSOTH + DEUS MORTEM (Colmar (F), Legrillen Grillen, 23.03.2016)

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Weil die Veranstalter, die Familie HEADBANG, immer so nett zu uns ist, konnte ich die Bitte um Babyfotos von Amaya, der 3 Monate alten Tochter von Anne Marie, natürlich nicht beschlagen. Also Anne Marie hatte mich gefragt, nicht Amaya.

Zwischen all den Musikern, die rumsaßen und lagen und aufs Essen warteten, war die Location nicht leicht auszumachen. Pink schied schon mal aus. Eine schwarze Tür musste herhalten. Für die Lichtverhältnisse kamen aber dann doch noch ganz brauchbare Bilder zustande.

Ca. 150 Gäste bevölkerten den „großen“ Raum der Location. Zum Glück im Großen, so konnte man als Fotograf noch geradeso „durchkommen“, um die Seiten zu wechseln. Auch, weil das wie immer extrem höfliche und nette Publikum hier einem gerne gewähren lässt. Das Grillen hat bei mir schon lange den ersten Preis gewonnen, was Kompetenz und Hilfsbereitschaft des Personals und Freundlichkeit der Gäste angeht. Ich kann jedem Südbadener nur sehr empfehlen, mal über die Grenze zu schauen.

Pünktlich um 20:30 Uhr eröffnete der Todesgott, oder besser die Götter aus Polen. Sehr direkt und klar kam der Black Metal von DEUS MORTEM beim Publikum an, das den Raum schon gut gefüllt hatte. Ein Genuss war das hervorragende Licht, selten trifft man so großartige Bedingungen an. Und bei DER Optik lohnte sich das doppelt.

Nach 40 Minuten musste die Bühne geräumt werden und nach ganz kurzer Umbaupause kamen AOSOTH. Klar, eine französische Band hat natürlich Heimvorteil und die paar Menschen, die noch draußen den milden Abend genossen hatten, strömten nun auch noch herein.

Jetzt begann die Blaue Stunde, denn die Beleuchtung blieb fast vollständig in diesem Ton. Und eingehüllt in den blauen Dunst vollführten die Gitarristen und der Bassist heftiges Bangen, während sich der Sänger in Fesslungs- und Entfesslungskünsten übte. Das Ganze (also die Fesslerei) wirkte für mich etwas fehl am Platze, aber wenn man sonst nicht weiß wohin mit den Händen … Zeitweise fürchtete ich, er strangulierte sich, ein blaues Gesicht wäre bei DEM Licht nicht aufgefallen.

Dann stimmten die „Nebel“-Jungs von MGŁA ihre Instrumente und überraschten mich mit der Offenheit, wie sie ihre Gesichter zeigten. Ich hätte erwartet, dass sie auch zum Soundcheck verhüllt erscheinen.
Das machten sie dann beim Auftritt richtig gut: Alle in Lederjacke, Kapuze und Stoffmaske vor dem Gesicht. Ein ziemlich ungewöhnliches, aber auch beeindruckendes Outfit.
Trotz der Vorarbeit fiel dann mit den ersten Tönen der Bass aus. Nichts, was wirklich schlimm ist, dachte wohl der Rest der Band, denn die spielten einfach ohne weiter, während sich der Bassist mit neuer Hardware versorgte und diese zügig stimmte.

Was dann für ziemlich exakt eine Stunde folgte war der Beweis, dass diese Band verdient hat, ganz vorne mitzuspielen und ihr Album nicht zu Unrecht so hochgejubelt wurde. Einfach nur gut und abrupt nach einer Stunde verließen die Jungs die Bühne. Ein Zugabe war nicht drin und so traurig es ist, hätte sie auch nicht gepasst zu diesem „spartanischen“ Auftritt, ohne Gesichter und ohne Bewegungen. Black Metal in unverdünnter Konzentration. Leider zum Fotografieren nicht so geeignet, dafür kann man sich ganz der Musik hingeben 😉