M’era Luna Festival (Hildesheim, Flugplatz Drispenstedt , 08. – 10.08.2014)

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Mein allererstes Festival! Und dann noch ein Open-Air. Ich war sehr gespannt.

Eigentlich war es eher e, die mich mitgeschleift hat. Und der Hauptgrund, sich die doch recht weite Fahrt anzutun, war für uns Marilyn Manson.

Wir hatten etwas überlegt, ob der Abstieg in einem doch recht noblen Hotel zu so einem Open-Air passen würde, müsste man da nicht eher im Zelt … Nee, da war ich strikt dagegen. Das muss man sich in unserem Alter nimmer antun 😉

Freitag

Das Hotel war toll,  wunderschön gelegen, nur etwas weit weg vom Festival-Gelände. Also nahmen wir am Freitag Abend das Auto, um das Gelände mal vorab zu erkunden.

Das Gelände fanden wir gar nicht so leicht … also stellten wir den TT einfach mal in vermeintlicher Nähe ab und gingen los.

Was für ein Marsch. Gefühlt haben wir den Flugplatz sicher einmal umrundet. Auch die Helfer vor Ort wussten nicht alle so richtig Bescheid und wo wir den rein sollten. Letztendlich fanden wir den richtigen Zugang und obwohl es ziemliche Schlangen gab, ging der Einlass recht flott. Ein Bändchen um den Arm nahmen wir an, den Müllsack verweigerten wir zum Erstaunen des Ordners. Aber wir waren ja nicht mit dem Zelt da.

Drinnen war ich zunächst etwas enttäuscht: Mittelalterdorf. Damit hatte ich jetzt wenig zu tun. Aber dann, auf dem grossen Platz in der Sonne sitzen, ein Bier trinken und den immer zahlreicher ankommenden Leuten zuzusehen, war dann klasse (ich machte mir zwischendurch Sorgen, weil es nur EINEN Getränkestand zu geben schien …).

Dann fiel uns eine immer länger werdende Schlange auf und tatsächlich: Dort war der Eingang zum wirklichen Festivalgelände. Das Mittelalter war nur zusätzlich. Als die Schlange weg war (die Leute standen alle für eine LESUNG an), betraten wir es auch:
Das Gelände!
Mit grosser Bühne, Getränkeständen an allen Ecken und Enden, Merchandise- und Klamotten-Läden, Fressbuden, Toiletten …
Klasse, ich war beeindruckt und die Vorfreude stieg immens. Das konnte was werden.

Der Rückweg war wieder ewig lang, wir sind ein paar Kilometer gelaufen und umrundeten den Flugplatz nochmals. Irgendwie hatten wir noch nicht die richtige Orientierung gefunden. Man kam auch an den tausenden Zelten vorbei und ich war gar nicht traurig, dass wir auf dem Weg in ein ruhiges Hotel waren.

Samstag

Es ging schon um 11 Uhr los auf dem Gelände, also bestellten wir uns auf 12:30 ein Taxi und siehe da: Das Hotel wimmelte nur so von schwarz gekleideten Festivalbesuchern und die schlaue Empfangsdame hatte gleich zwei weitere mit für unser Taxi verplant. So konnten wir die Kosten teilen.

Das Gelände war schon sehr gut besucht da wir unser Bändchen schon hatten konnten wir im Gegensatz zu unserem Mitfahrern grad durchgehen. Der Weg führt an den Zelten vorbei und ich war ganz froh, weit weg in einem ruhigen Hotel übernachtet zu haben ;-).

Der Herr Manson sollte erst am späten Abend auftreten und so „musste“ man die Zeit bis dahin totschlagen. Mit anderen Bands oder rumsitzen oder rumlaufen. Und da machten wir den Fehler, dass wir uns wirklich auf Manson fixierten und uns zu wenig für die anderen Gruppen interessierten. Lediglich Stahlmann ist mir noch gut in Erinnerung geblieben. Meine Stimmung war teilweise auf dem Tiefpunkt und ich überlegte, mit dem Taxi ins Hotel zu fahren und später wieder zu kommen.

Letztendlich hatte das Warten ein Ende und was passierte? Manson spielte ein paar bekannte Songs … aber mehr auch nicht. Wir waren ziemlich enttäuscht. Nix Neues, auch nicht bei seiner Show. Und als er fertig war schafften wir es kaum noch, in den Hanger, die zweite Bühne zu kommen, wo Combichrist spielte.

Da e es extrem wichtig war mit Combichrist nahm ich das gesamte Gepäck auf mich und blieb draussen am Bildschirm, währen e sich reinschlängelte und es noch recht weit vor schaffte. Da der Sound draussen aber dermassen von der nächsten Band auf der Hauptbühne (Within Temptation, mag ich gar nicht) übertönt wurde, versuchte ich trotz vollem Gepäck in den Hangar zu kommen und bekam tatsächlich in Eingangsnähe dann doch noch einige Stücke mit. Jetzt war wieder alles bestens, es machte wieder richtig Spass. Der Tag oder besser der Abend war gerettet.

Die Heimfahrt gestaltete sich dann doch wieder schwierig, denn natürlich waren alle Taxen weg. Und eines an einen abseits liegenden Punkt zu bestellen, wie uns der Taxifahrer auf der Hinfahrt geraten habe, funktionierte gar nicht. Weil alle Taxen schon auf dem Weg abgefangen wurden. e glaubte mir nicht, dass es nur eine Lösung gab: Den Weg so weit wie möglich zurücklaufen und dann als weitest Entfernter selber eines abzufangen.

Es blieb uns nichts anderes übrig und es funktionierte auch und als die Taxifahrerin bestätigte, dass diese Vorgehensweise genau die richtige war, verschwand auch auf e´s Gesicht der grimmige Ausdruck und sie war wieder gut gelaunt.

Nach so einem aufregenden Tag konnten wir noch nicht schlafen. Also setzten wir uns auf die Terrasse des Hotels und genossen noch ein Bier. Eine Hochzeitsfeier fand um uns herum statt. Dabei sassen DAF neben uns und gaben ein Interview. Und nach und nach trafen auch alle anderen schwarzen Hotelgäste mit Taxen ein.

Sonntag

Der Sonntag begann mit Regen und darum fuhren wir erst später mit dem Taxi zum Festival.

Diesmal beschlossen wir viel mehr von den Band zu genießen und mehr Zeit genau vor der Bühne zu verbringen.
So war es besser: Man bekommt alles richtig mit, weil man mittendrin ist und man sich der Stimmung nicht entziehen kann.

Mir gefiel nicht alles, aber sogar so eine Mittelalter-Band wie Feuerschwanz konnte mich dann doch beeindrucken. Die spielten halt nicht das Übliche sondern machten sich sehr über sich selber lustig und boten eine tolle Show. Eine ganze Weile hörte ich auch Ambassador 21 im Hangar zu. Die waren mir auf Dauer aber etwas ZU anstrengend während mich Die Krupps absolut begeisterten. Die werde ich mir bei Gelegenheit auf jeden Fall nochmals live anhören.

Als am Nachmittag der Himmel wieder dunkel wurde uns man wegen Sturmwarnung alle Schirme entfernte, fassten wir den Entschluss, erstmal wieder zurück zum Hotel zu fahren, bevor die Schlacht um die Taxen und trockene Unterstellplätze beginnen würde.

Der ganz grosse Regen blieb aus, jetzt hatten wir halt einiges verpasst, aber manchmal muss man halt entscheiden und das kann auch mal falsch sein. Also wieder hin, diesmal mit dem Auto und weil wir inzwischen wussten wo man parken konnte und der Eingang war, ging es diesmal ganz einfach.

Nun kam noch Covenant dran. Hatte ich überhaupt nicht gekannt, aber die Beschreibung (z.B. Einflüsse von Depeche Mode und Kraftwerk) klang so interessant, dass wir uns frühzeitig im Hanger einfanden, um ganz vorne zu stehen, und nicht etwa warteten, bis In Extremo fertig war auf der Hauptbühne. Obwohl fast keine Luft vorhanden war rauchten fast alle Leute. Es war eine Prüfung, da drinnen zu warten. Aber es war gut so! Mein Festival-Highlight! Die Musik und speziell die Stimme von Eskil Simonsson brachten mich zum Jubeln! Ein genialer Abschluss! Den Rest von And One hörten wir uns gar nimmer an.

e hat arg gewurmt, dass SIE nicht im Graben RICHTIG FOTOGRAFIEREN durfte. Das wollte sie unbedingt ändern …

Aber alles war gut! Ausklang wieder auf der Terrasse des Hotels, heimgefahren wurde am Montag …