Ja, es war heiß. Nicht warm oder schwül oder so was. Es war brüllend heiß (in Anlehung an das heisseste Konzert meines Lebens vor genau zwei Jahren). Und das schon den ganzen Tag und nicht erst, seit die Berliner begonnen hatten, das Spiegelzelt aufzuheizen.
Der Schweiß stand allen schon auf der Stirn, als “Lupus” Lindemann seine erste Ansage machte: „Wir sind nicht Thomas Kuhn!“.
Als wenn das nötig gewesen wäre! Geschätzt Dreiviertel der Besucher auf dem Gelände waren durch ihre extrem schrille und farbenfrohe Kleidung eindeutig der parallel stattfindenden Veranstaltung im großen Zirkuszelt zuzuordnen. Da tat es den Augen richtig gut, wenn beim Warten in der Hitze vor dem Zelt ein schwarzgekleidetes Subjekt das Blickfeld kreuzte. Es folgte dann meist ein gegenseitigem Kopfnicken. „Ja, Schwarz fällt man hier schon fast auf!“ wie ein unbekannter Besucher meinte.
Dass es sich wirklich nicht um Thomas Kuhn handelte, wurde bei den ersten Takten und … Schlägen von “Tiger” Bartelt auch dem Letzten klar. Wer noch „Tier“ aus der Muppets-Show kennt, weiß, wie der Typ spielt. Nein prügelt, nein seinen ganzen Körper in jeden der Schläge legte. Vielleicht müsste man ihn auch, wie sein Ebenbild aus Stoff, am Schlagzeug anketten.
Und es ging genauso weiter. Stück für Stück schlug in die gleiche Bresche, die Musik ging runter wie das berühmte Öl.
Das Publikum? Völlig durchwachsen. Ein bunter Querschnitt aus allen Bevölkerungsschichten und -altersklassen. Na ja, vielleicht wippten doch etwas mehr Ältere immer heftiger mit den Köpfen. Stillstehen fiel wirklich sehr schwer. Ist diese Musik wirklich nicht URALT? Ich ertappte mich ein paar Mal dabei, wie ich auf „Paranoid“ von BLACK SABBATH wartete. Unglaublich.
Sämtliche Lüfter waren vom Personal des ZMF herbeigeschafft worden, um wenigstens der Band ein wenig Luft, nein Luftumwälzung zu verschaffen. Es half wenig, es flossen Ströme aus Schweiß.
Und trotzdem gab es noch 2 Zugaben Die Jungs hatten auch ihren Spaß, das sah man ihnen an.
Mein erstes Mal als Fotograf auf dem ZMF und ich bin absolut begeistert. Perfekte Organisation, ein (bekannt) tolles Ambiente auf dem Gelände, sehr freundliches Personal und … eine absolut geile Band. Was will man (ich) mehr?
